Irgendwie bin ich alter Sack doch etwas verwundert, wie spießig die nachfolgende Lehrergeneration einen Kleidungskodex für das Schülervolk definiert. Für die Einhaltung der Corona-Lüftungsregeln haben wir ja schon Timer und CO2-Ampeln erhalten - bekommen wir nun ein dienstliches Maßband, das in „Hand“ statt Fuß geeicht ist, um die Buxe unserer Schüler:innen und Diversen zu vermessen? Da wird es in Zukunft schwierig mit dem „durch die Hose atmen“. Endlich habe ich etwas Abwechslung in meinem tristen Lehreralltag. Die Inspektion normgerechter Schrittgrenzen und Brustansätze bringt jetzt bestimmt Leben in die Bude.
Nun - anscheinend ist die Diskussion zum Thema schon marderalt. Wenn man mal recherchiert, wie viele Schulen diesbezüglich erfolgreich eine Kleiderordnung durchgesetzt haben, wird man staunen - sogar die Schulämter haben sich von solchen Bestimmungen distanziert.
Hier mal ein Link, der die Sache, wie ich finde, auf den Punkt bringt:
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Vielleicht sollten wir uns mal erinnern: Da gab es Zeiten, da sind die Jungs mit Baggies vor einem die Treppe hoch, so mächtig, dass noch zwei Homies locker mit reingepasst hätten - die A-Ritze nur von einer monströsen, gestreiften Boxer"short" drapiert. Wir haben unsere Bemerkungen dazu gemacht, die Schulordnung haben wir aber nicht ergänzt mit „eine Baggy muss den Anus eine handbreit bedecken“. Und was ist passiert? Die Schule steht noch, es gab keine sexuellen Übergriffe und das Abendland ist nicht untergegangen.
Sorry, aber das musste raus
